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Das Weisse Meer in der Seebadeanstalt

02.09.2013

Ein Besuch der Seebadeanstalt lohnt sich nicht nur für Badewillige. Bis zum Saisonende am Sonntag, den 15.September wird die Unterwasserwelt des Weißes Meeres in einer kleinen Ausstellung mit Bildern des russischen Tauchers und Fotografen Alexander Semenov präsentiert. Die Seebadeanstalt ist nachmittags von 13 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Alexander Semenovs Wunderbares Weisses Meer

Hoch im Norden und hierzulande kaum bekannt - das Weiße Meer im äußersten Nordwesten Russlands. Wie die Ostsee ist auch das deutlich kleinere Weiße Meer vom Land fast völlig umschlossen. Nur die Meerenge Gorlo verbindet es mit der  Barentssee im Norden und dem Arktischen Ozean. Und doch ist es anders als die Ostsee: salziger, tiefer, kälter.

Wirklich eisfrei ist das Weiße Meer am Polarkreis meist nur zwischen Mai und September, sonst zeigt es sich weitgehend schneebedeckt. Seinen Namen verdankt es denn auch dem Schnee und Eis, die über Monate hinweg zu Lande und zu Wasser das Bild bestimmen.

Die Natur ist vielerorts noch wild und unberührt. In den Wintermonaten versammeln sich Robben an den nördlichen Küsten des Weißen Meeres und bringen ihre Jungen zur Welt. Das Weiße Meer ist ein wichtiges Rastgebiet der Vögel auf dem Ostatlantischen Zugweg zwischen Westeuropa und Sibirien. Und noch ist der Belugawal in den kalten Gewässern des Weißen Meeres häufig.

Auch unter Wasser zeigt sich eine Artenvielfalt, die man in einem nördlichen Meer nicht vermutet. In den Feldstationen der Lomonosov-Universität Moskau oder der Staatlichen Universität St. Petersburg erforschen Wissenschaftler seit Jahrzehnten die Lebewelt der arktischen See. Und Alexander Semenov präsentiert sie eindrucksvoll in seinen Bildern.

Alexander Semenov graduierte im Jahr 2007 an der staatlichen Lomonosov Universität in Moskau in der Abteilung für Zoologie. Er spezialisierte sich auf das Studium von wirbellosen Tieren, mit einem Schwerpunkt auf das Gehirn der Tintenfische. Bald darauf begann er mit der Arbeit an der Biologischen Station am Weißen Meer, die auch über eine Tauchbasis verfügt und hervorragend für wissenschaftliche Forschung unter Wasser geeignet ist. Nach vier Jahren wurde er Leiter des Tauchteams. Heute organisiert Alexander alle Unterwasser-Projekte der Station und taucht mit großer Freude - immer mit einer Kamera.

Die Ruderschnecke Clione limacina, auf Russisch wörtlich Meeresengel, ist ein „geflügeltes“ Weichtier, das in den mittleren Wasserschichten schwimmt.
Die Ruderschnecke Clione limacina, auf Russisch wörtlich Meeresengel, ist ein „geflügeltes“ Weichtier, das in den mittleren Wasserschichten schwimmt.
Pagurus – ein Einsiedlerkrebs. Im Lauf ihres Wachstums müssen die Einsiedlerkrebse mehrmals umziehen. Als Behausung nutzen sie gern die leeren Gehäuse von Wellhornschnecken.
Pagurus – ein Einsiedlerkrebs. Im Lauf ihres Wachstums müssen die Einsiedlerkrebse mehrmals umziehen. Als Behausung nutzen sie gern die leeren Gehäuse von Wellhornschnecken.