Mehr als 100 Jahre gibt es an dieser Stelle die Möglichkeit zum Bad in der Kieler Förde. 1907 wurde eine erste Badeanstalt eingeweiht. Damals lag das Gebäude mit den Umkleidekabinen noch am Ufer, später entstand ein Pfahlbau im flachen Wasser. 2012 wurde die Seebadeanstalt saniert und für den Badebetrieb heute fit gemacht.
Ganz wichtig für den Betrieb der Seebadeanstalt heute und in Zukunft ist das ehrenamtliche Engagement der Holtenauer Bürgerinnen und Bürger. Der Freundeskreis der Seebadeanstalt Holtenau unterstützt die Stiftung Lighthouse Foundation als Eigentümerin bei der Erhaltung und Pflege der Steganlage. Insbesondere sind die Mitglieder tragende Säule der Badeaufsicht, die sie gemeinsam mit ausgebildeten Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern während der öffentlichen Badezeit im Sommer übernehmen.
Dieses Engagement wurde 2021 mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis gewürdigt: “Überall verschwinden sie, selbst an der Küste: Schwimmbäder, Naturbadestellen und andere kommunale Sport- und Kultureinrichtungen werden mangels Ressourcen aufgegeben. Gegen diesen Trend setzt die Seebadeanstalt Holtenau das direkte bürgerschaftliche Engagement - welch ein Gewinn für den Stadtteil, für die ganze Stadt und vor allem für die Beteiligten selbst. Es bedarf Entschiedenheit, Durchhaltevermögen und ein hohes Verantwortungsbewusstsein, um eine solche Struktur aufzubauen. Der Freundeskreis hat eine ganz eigene Vernetzungsstruktur innerhalb der Stadtbevölkerung aufgebaut. Wie arm wäre die Fördestadt, wenn sie solche Kümmerer für ihre traditionellen Seebadestellen nicht hätte!”, sagt Heidrun Buhse, Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration und 2021 Mitglied der Landesjury Schleswig-Holstein.
Der Freundeskreis der Seebadeanstalt Holtenau ist übrigens kein Verein, sondern eine Interessengemeinschaft und steht jeder und jedem offen.